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"Repro-light" - die europäische Lichtindustrie auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft

Jedes Jahr fallen in Europa circa 15 Mio. Tonnen Elektroschrott an, mit stark steigender Tendenz. Wurden früher bei den Leuchten die Lampen und elektronischen Teile nach Ablauf ihrer Lebensdauer einfach getauscht (Lampen, Fassungen, Betriebsgeräte, etc. waren standardisiert), so ist das bei modernen LED–Leuchten i. A. nicht mehr möglich, sie sind Elektronik-Schrott, der auf der Müllhalde landet.

Das von Bartenbach geführte europäische Forschungsprojekt „Repro-light“ (www.repro-light.eu), das Ende September abgeschlossen wurde, hatte zum Ziel, die europäische Beleuchtungsindustrie auf dem Weg in eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Zukunft zu unterstützen. Im Projekt wurden innovative Technologien und Materialien genutzt, um intelligente modulare Leuchten mit dazu passenden smarten Produktionsprozessen zu entwickeln. Die wesentlichen Komponenten dieser Leuchten sind austauschbar und können für die jeweilige Anwendung konfiguriert werden (z.B. verschiedene LED-Module und Optiken) und ihre Software kann entsprechend upgedatet werden.
Um den ökologischen Fußabdruck von LED-Leuchten von der Rohstoffgewinnung über die Produktion und Nutzung bis hin zur Entsorgung zu minimieren, wurde im Projekt eine umfangreiche Ökobilanz-Studie durchgeführt.

Im Sinne einer Kreislaufwirtschaft muss bereits beim Design des Produkts auf vermehrte Wartung, Wiederverwendung und Wiederaufbereitung geachtet werden, während gleichzeitig Abfall und Umweltverschmutzung vermieden werden müssen. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist auch die Verwendung sogenannter kritischer Rohstoffe, bei denen ein Versorgungsrisiko besteht (z.B. einige Rohstoffe zur Produktion von LEDs die importiert werden müssen).
Zusammengefasst kann gesagt werden, dass für die Rohstoffbilanz (abiotische Ressourcenverarmung) vor allem die verwendeten Metalle für die Elektronik und LED-Platine und deren Recyclingquoten ausschlaggebend sind (seltene Erden, Gold, Silber, Kupfer, Nickel, Blei und Aluminium sowie ihre Nebenmetalle). Bei Gold und Silber und den seltenen Erden droht eine Ressourcenknappheit. Zudem ist man bei den seltenen Erden vom Produzenten China abhängig.
Was die Toxizität der verwendeten Materialien anbelangt, ist vor allem der Abbau der seltenen Erden (giftige Schlämme) und die unkontrollierte Kontamination mit Kupfer, Eisen, Blei, Nickel und Silber entscheidend.
Für alle anderen Umweltbelastungen wie CO2-Belastung (Globale Erwärmung), Primärenergieverbrauch, Bodenversäuerung und Eutrophierung ist zu ca. 98% allein der Betrieb der Leuchten (Energieverbrauch) verantwortlich.
Bartenbach wird sich weiter mit diesem Thema beschäftigen, und die Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt "Repro-light" in seinen Produktentwicklungen und Planungsprojekten berücksichtigen. Als internationale Drehscheibe für lichttechnische Innovationen kann Bartenbach damit einen wesentlichen Beitrag zum Green Deal der Europäischen Union leisten.

 

Dieses Projekt wurde durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union im Rahmen der Zuschussvereinbarung Nr. 768780 finanziert.