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Zentralbibliothek Mönchengladbach: Lichtkonzept von Bartenbach macht saniertes Baudenkmal im Stadtbild sichtbar

Von der klassischen Bibliothek zum öffentlichen Ort für Bildung, Vernetzung und Austausch: Für diese Transformation der Zentralbibliothek Mönchengladbach haben die verantwortlichen Schrammel Architekten das Gebäude nicht nur baulich verändert und ergänzt. Auch das innovative Lichtkonzept von Bartenbach trägt dazu bei, das Baudenkmal aus den 1960er Jahren neu zu beleben – und zu einem attraktiven Treffpunkt im Quartier Gladbach & Westend zu machen. Nach dreijähriger Umbauphase hat die Bibliothek, auch bekannt als Carl Brandts Haus, im Sommer 2023 ihre Türen und Lesesäle wieder geöffnet.

 

Offene Architektur schafft Ort der Verbindung 

Die charakteristischen blauen Kacheln, die imposante Kubenform: Die Zentralbibliothek Mönchengladbach ist schon von Weitem im Stadtbild zu erkennen. Seit 2013 denkmalgeschützt, hat sich die Publikumsfläche des Gebäudes im Rahmen des Umbaus von 1.500 auf 3.000 Quadratmeter verdoppelt. Schrammel Architekten ist es gelungen, das Gebäude fast vollständig zu entkernen – und neue Räume feinfühlig in das Baudenkmal einzufügen.

 

Tageslicht an erster Stelle 

Neben klassischen Ausleihflächen bieten zahlreiche neue und neugeschaffene Räume Platz für soziale Interaktion. Dazu zählen ein Café, ein ganz in knalligem Rot gehaltener Makerspace, ein Workshopraum „Atelier Urban“ mit Gartenzugang sowie spezielle Kinder- und Wissenswelten. Aus dem ehemals offenen Atriumhof entstand ein überdachtes Foyer, das die Gebäudekörper elegant miteinander verbindet – und vom exzellenten Tageslichteinfall profitiert. In ähnlicher Weise verbindet ein neuer, unterirdischer Anbau den Innen- mit dem Außenraum: Die Fensterfront im Untergeschoss öffnet sich zu einem gestalteten Lichthof hin. 

 

Starke Präsenz, hohe Aufenthaltsqualität 

Die intelligente Verbindung von Tages- und Kunstlicht ist charakteristisch für das durchgängige Lichtkonzept aus der Feder von Bartenbach – und prägt das gesamte Gebäude. Ziel der Lichtplanungen war es, die Bibliothek konzeptionell nach außen zu öffnen, die Präsenz im Quartier zu stärken, die Aufenthaltsqualität für Lesende zu steigern – und die Räume multifunktional nutzbar zu machen, zum Beispiel für Workshops, Ausstellungen und andere kulturelle Angebote. 

 

Reflektierende Materialien spiegeln das Tageslicht 

Um die belebende und freundliche Wirkung des einfallenden Tageslichts zu unterstützen, setzte Bartenbach auf innovative Methoden: Spezielle Umlenklamellen –spiegelnde, reflektierende und matte Blechelemente – sind an den Decken angebracht, um das einfallende Tageslicht sanft in den Raum zu führen. Hinzu kommen Prismenstäbe, die einen Regenbogeneffekt auf dem Boden erzeugen und so eine fast magische Atmosphäre im Raum kreieren. 

 

Lichte, elegante Wissenswelten 

Die im neu geschaffenen Untergeschoss angesiedelten Wissenswelten werden nicht nur durch das Tageslicht aus dem angrenzenden Lichthof beleuchtet. Die der Fensterfront gegenüberliegende Stützmauer erhielt auch eine reflektierende Verschalung, die den Lichteinfall auf simple, aber effektive Weise verstärkt. Ein Farbkonzept, das auf Zurückhaltung und Ruhe setzt, unterstreicht die Eleganz des Raums auf subtile Weise und ermöglicht konzentriertes Arbeiten sowie Lesen. Für Wohlfühlmomente sorgt gepolstertes Mobiliar mit Lounge Charakter. Ergebnis: Einladende Erkenntnisräume statt dunkler Kelleratmosphäre.  

 

Wechselnde Lichtfarben für verschiedene Stimmungen 

Um die Atmosphäre im Raum je nach Anlass und Tätigkeit individuell anpassen zu können, installierten die Lichtexpertinnen und -experten von Bartenbach eine Lichtsteuerung mit „tunable White“. Diese ermöglicht es, die Lichtintensität und -farbe nach Bedarf einzustellen. Für eine gleichmäßige Grundausleuchtung des Raumes sorgen in der Decke integrierte Leuchten. 

Einen spannungsvollen Kontrast erzeugt die Verbindung von Neu und Alt: So blieben charakteristische Original-Details des Bestandsbaus erhalten – wie ein Wandrelief aus farbigen Steinen oder eine auffällig gemusterte Treppe. An anderer Stelle ergänzt modernes Mobiliar in verspielten Formen und pastelligen Farben die gekonnte Innenausstattung.

 

Lese- und Lernwelten kinderfreundlich gestaltet

Für die Kinderbibliothek waren Bartenbach Expertinnen und Experten beratend tätig: Mit Licht, Vorhängen und ausgewählten Materialien – etwa runden Teppichen – entstand eine Zonierung, die den offenen Raum in überschaubare Einheiten einteilt. Die kinderfreundliche Einrichtung kommt den Lesegewohnheiten der Kleinsten entgegen: Gemütlich im großen Sitzsack schmökern? Kein Problem! Auch an anderer Stelle schafft Licht Zonierung und unterstützt die Besucherführung im Raum. 

Besondere Aufmerksamkeit schenkte Bartenbach der nutzerfreundlichen Beleuchtung der Bücher- und Medienregale: So lassen sich alle Titel gut erkennen und einfach auffinden – eintauchen in die Welt der Buchstaben in angenehmer Atmosphäre. 

 

Licht kreiert Außenwirkung 

Neben dem Licht im Gebäudeinneren gestaltete Bartenbach auch die Außenbeleuchtung. Sie inszeniert die Zentralbibliothek Mönchengladbach aufmerksamkeitsstark im städtischen Raum. Warme Lichtfarben lassen das denkmalgeschützte Gesamtkunstwerk erstrahlen – nicht nur in der Dunkelheit. Die Bibliothek als Anziehungspunkt eines lebendigen Quartiers Gladbach & Westend. 

 

Identitätsstiftend. Atmosphärisch. Einladend. 

Das Kleingedruckte gut lesbar machen, Blendung vermeiden und Besuchende optimal durch das Gebäude lenken: Neben der aufgabenbezogenen Beleuchtung erfüllt das Lichtkonzept von Bartenbach auch eine identitätsstiftende und atmosphärische Funktion. Mit der gekonnten Mischung aus Tages- und Kunstlicht erscheint die Bibliothek nach der Umgestaltung heller, freundlicher und einladender als zuvor. Besonders im Untergeschoss mit seinen niedrigen Raumhöhen ist dieser Unterschied spürbar. 

Die Außenbeleuchtung betont die einzigartige, denkmalgeschützte Architektur und wirkt wie eine Einladung an das urbane Umfeld: Kultur vermitteln, Kulturen verbinden – Bartenbachs Lichtinszenierung unterstreicht den gesellschaftlichen Auftrag der Bibliothek als hybrider Lern- und Begegnungsort. Optimales Licht für mehr Lesevergnügen und besseren Austausch.